Meike Lipp
Tobias Duwe
Malerei
25. März bis 1. Mai 2022
Einführung: Dr. Thomas Gädeke
Die erste Ausstellung 2022 im Kunstverein Die Wassermühle stellt anhand der Malerei von Meike Lipp und Tobias Duwe die Künstlergruppe der “Norddeutschen Realisten“ vor.
Meike Lipp (geb. 1955, Studium an der HfBK Hamburg und an der Rijkksakademie Amsterdam) und Tobias Duwe (geb.1961 in Bad Oldesloe, Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg) leben und arbeiten freischaffend in Hamburg. Sie gehören zur Künstlergruppe der „Norddeutschen Realisten“. Beide Künstler nehmen regelmäßig an den Ausstellungen und Symposien der „Norddeutschen Realisten“ teil, die in zahlreichen Katalogen und Katalogbüchern dokumentiert sind. 2019 wurde dieser Künstlergruppe auf der „Nordart“ der Publikumspreis zugesprochen.
Die "Norddeutschen Realisten" formieren sich im Rahmen jährlich stattfindender Plein-Air-Symposien. Diese dienen dem sich dabei jedes Mal aufs Neue konstituierenden Künstlerkreis dazu, en plein air, d.h. im Freien nach der Natur zu arbeiten. Dieses Treffen fand erstmalig 1989 statt und wurde von dem Maler Nikolaus Störtenbecker ins Leben gerufen.
Die "Norddeutschen Realisten" firmieren seit 1995 unter diesem Signet und haben es sich - in Entsprechung ihres Namens - zur Aufgabe gemacht, die Landschaft Norddeutschlands, insbesondere Impressionen der nordfriesischen Inseln und der Städte Hamburg, Kiel, Lübeck, Schleswig oder Rendsburg malerisch einzufangen. Natureindrücke, Seestücke, Elbansichten, Schiffe und Hafenszenen, Stadtansichten sowie Porträts gehören zu den häufig dargestellten Sujets der "Norddeutschen Realisten.
Das künstlerische Erbe der "Norddeutschen Realisten" liegt im Realismus und Pleinairismus des 19. Jahrhunderts und ist mit Namen wie Gustave Courbet oder der Schule von Barbizon verknüpft. Hervorstechendes Charakteristikum der "Norddeutschen Realisten" ist daher ihre an diesen realistischen Tendenzen geschulte figurative Bildauffassung.
Die Gemälde der "Norddeutschen Realisten" sind durch einen schwungvollen malerischen, bisweilen expressiven Gestus und einen pastosen Farbauftrag gekennzeichnet, der Landschaften wie auch Figuren stimmungsvoll abzubilden vermag.

Sonja Koczula
Spannungsräume
Zeichnungen und Malerei
20. Mai bis 26. Juni 2022
Einführung: Eric C. Erbacher
Diese Ausstellung zeigt abstrakte, zeichenhafte Arbeiten der Künstlerin Sonja Koczula, geb. 1976 in Osnabrück. Sonja Koczula lebt und arbeitet in Hamburg. Sie studierte Kunst mit den Schwerpunkten Malerei, Zeichnung und Lithographie und Literaturwissenschaften an der Universität Osnabrück. Seit 2003 ist sie freischaffend als Künstlerin tätig. Außerdem arbeitet sie in verschiedenen Bildungseinrichtungen als Dozentin für Malerei oder seit 2007 als Künstlerin für das MUSE-Programm der Yehudi-Menuhin-Stiftung in Hamburg. Die Auseinandersetzung mit selbst entwickelten Zeichenformen und Spuren sowie deren Kraft und Dynamik ist seit Jahren Sonja Koczulas zentrales künstlerisches Thema. Sonja Koczula zeigte ihre gestisch-abstrakten Arbeiten bereits auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland.
„Mein zentrales künstlerisches Thema ist die Bewegung. In gestischer Arbeitsweise setze ich Zeichen ins Bildformat. Diese Zeichen oder Spuren sind Mal-Spuren, die direkt vom meist energischen Farbauftrag herrühren. Mich interessiert deren spezifische Dynamik, das heißt der vermittelte Eindruck von Bewegung und damit auch von Raum.
Die entstehenden Formen scheinen oft konkret Gegenständliches zu meinen, tun es aber nicht. Sie stehen allein für sich selbst. Die Form existiert eigenständig, das Kunstwerk bildet nicht ab – es bildet seine eigene Wirklichkeit, in der thematisch einzig die dynamische Bewegung und die daraus resultierende Räumlichkeit ist.
Die oft großformatigen Ölbilder entstehen in Serien, wobei der Boden des Ateliers die entscheidende Arbeitsfläche bildet. Ausgehend von Skizzen wird der Arbeitsprozess bewusst begleitet, gesteuert und beendet. Der gesamte Malablauf geschieht zwischen Spontaneität, Zufall, Intuition sowie Reflexion und Komposition.“ Sonja Koczula

Sonja Koczula, Atelierszene, Foto: Ragnar Gischas